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Kirby-ABC
Wer ist Kirby?  

Hinweis: Dieser Text stammt noch aus der Anfangszeit Kirbytraums und wurde seither kaum bearbeitet. Er bedarf sicherlich einer noch nicht erfolgten Überarbeitung.

Kirbys Ursprünge reichen bereits über 20 Jahre zurück. Er ist im wahrsten Sinne ein Glücksfall - denn ursprünglich sollte es ihn gar nicht offiziell geben.

So sieht Kirby im ersten Spiel Hoshi no Kirby alias Kirby's Dream Land aus. Wie ist Kirby überhaupt entstanden?
1992 wurde das erste Kirby-Spiel veröffentlicht, doch wie kam es dazu? Blicken wir zurück: Das in Tokio ansässige japanische Entwicklerstudio HAL Laboratoy, ein mit der ebenfalls japanischen Videospielfirma Nintendo eng verbundenes Unternehmen (ein sog. Second-Party-Entwickler von Nintendo), erhält von jener den Auftrag für ein neues Spiel für die tragbare Spielekonsole Game Boy. Gesagt, getan. Wie es bei der Spielentwicklung üblich ist, werden für bestimmte Dinge vorerst Platzhalter ins Spiel eingebaut, die bis zur Veröffentlichung durch die "richtigen" Objekte ersetzt werden sollen. Auch für den geplanten Spielehelden wird vorerst ein Platzhalter eingesetzt, ein rundes Etwas mit Gesicht und kurzen Armen auf zwei Füßen. Als dessen geistiger Vater gilt Masahiro Sakurai, der Director dieses Spiels, also ein federführender Designer, welcher mit den anderen Entwicklern ein Spiel kreiert, das für jedermann, also auch für Anfänger, geeignet sein soll. Den "Platzhalter" tauft man auf den Namen Popopo. Doch der Kleine gewinnt die Sympathie der Spieleentwickler - und ein neuer Held ist geboren, der sonst wohlmöglich im Datenmüll versenkt worden wäre. Popopo, der letztendlich den neuen Namen Kirby erhält, wird offizieller Protagonist des neuen Spiels. Und der Spieltitel, der zuvor noch Twinkle Popo lauten sollte, wurde zu Hoshi no Kirby, was soviel wie "Kirby der Sterne" bedeutet und in Japan der geläufige Name für das Kirby-Franchise ist.

Masahiro Sakurai, Kirbys geistiger Vater, 2006Kirby war also "gerettet", und wie ging es dann weiter?
Da war Kirby also nun. Uneinig war man sich aber, was seine Körperfarbe betrifft. Kirbys "Vater" Masahiro Sakurai hielt es für das Beste, ihm ein rosa Erscheinungsbild zu geben. Shigeru Miyamoto, hochrangiger Spieledesigner von Nintendo, und vor allem für so bekannte Spieleserien wie Super Mario und The Legend of Zelda bekannt ist, schlug dagegen die Farbe Gelb vor. Schließlich setzte sich Rosa durch. Bei Nintendos Zweigstellen in Nordamerika und Europa schien das aber für Verwirrung zu sorgen, so dass man Kirby, wo der damalige Game Boy ohnehin nur Graustufen darstellen konnte, einfach weiß einfärbte, wie er auch auf dem Cover des ersten Kirby-Spiels in Nordamerika und Europa erschien, welches dort als Kirby's Dream Land bekannt wurde.

Kirby auf dem japanischen Cover von Kirby's Dream Land In Japan erschien besagtes Spiel am 17. April 1992. Dort war Kirby natürlich korrekterweise rosa auf dem Cover. Bei Hoshi no Kirby bzw. Kirby's Dream Land handelt es sich um ein Jump'n'Run-Spiel im eher klassischen Stil. Kirby besiegt Gegner allerdings nicht mit einem Sprung auf den Kopf, sondern hat dafür seine ganz eigenen Methoden. Denn sein rosafarbener Körper ist äßerst elastisch. Viele Gegner kann er ganz einfach aufsaugen. Er kann sie dann nicht nur verschlucken (das aufnehmbare Volumen ist schier unbegrenzt), sondern auch ausspucken, um andere Dinge mit ihnen zu treffen. Aber nicht nur Bösewichte finden in Kirby Platz. Genauso ist es ihm auch möglich, sich voll Luft zu saugen und so durch Auf- und Abschlagen der Arme ähnlich einem Ballon zu fliegen.

König Dedede, der selbsternannte Herrscher von Pupupuland, im ursprünglichen Design Und worum geht es bei der ganzen Sache eigentlich?
Ort des Geschehens ist der in einer weit entfernten Galaxie gelegene Planet Pop Star, genauer gesagt in Pupupuland, ein beschauliches Örtchen auf jenem Planeten, aus dem in den deutschen Übersetzungen entweder Dream Land Traumland wurde. Zu dessen Bewohnern gehören auch runde, rosafarbene, friedliche Wesen zu denen - genau - auch Kirby gehört. Deren liebste Beschäftigungen sind Essen, Schlafen, Spielen und das gegenseitigen Berichte der eigenen Träume. Doch in einer Geschichte, in der ein Held vorkommt, darf natürlich auch der Oberbösewicht nicht fehlen, dieser ist kein geringerer als König Dedede (im Deutschen auch King Dedede oder König Nickerchen). Der selbsternannte Monarch haust in seinem Schloss mit einigen seiner Untertanen auf dem Berg Dedede. Dedede und seine Helfershelfer haben es auf die Glitzer-Sterne abgesehen. Den rosa Träumern erweisen diese gute Dienste, denn sie ermöglichen ihnen unbeschwertes Spielen und (!) Arbeiten. Bis zu dem Tag, an dem König Dedede & Co. vom Berg herabsteigen und die Glitzer-Sterne und auch noch die ganzen Nahrungsvorräte stehlen! Die Opfer sind ratlos. Doch ein kleiner Junge unter ihnen beschließt, loszuziehen und die gestohlenen Kostbarkeiten wiederzubeschaffen - Kirby.

Fünf der Spezial-Fähigkeiten: Ob U.F.O., Schirm, Igel, Schwert oder Frost - Kirby gibt sich bereits in Kirby's Adventure äußerst wandlungsfähig. Aber damit war mit Kirby sicher noch nicht Schluss, oder?
In der Tat hatte Kirbys Geschichte gerade erst begonnen. Kirby's Dream Land wurde ein beliebtes Game Boy-Spiel. Doch es sollte nicht bei einem Kirby-Abenteuer bleiben. Schon 1993 stand Kirby mit Kirby's Adventure (im Original Hoshi no Kirby: Yume no Izumi no Monogatari) wieder in den Startlöchern - diesmal auf der damals schon etwas betagten Spielkonsole NES (westlich) bzw. Famicom (Japan). Dank der Farbdarstellung wurde auch gleich der Irrglauben ausgeräumt, Kirby wäre weiß. In diesem Spiel wurde ein für die weitere Entwicklung von Kirby sehr wichtiges Element eingeführt - er kann die Gegner nicht mehr einfach nur schlucken oder ausspucken, sondern auch deren Spezíal-Fähigkeiten, auch Spezial-Powers genannt, kopieren und selbst einsetzen. Das Arsenal reicht vom Feuerspucker zum Bumerangwerfer bis hin zum Kühlschrank. Herausfordender als der erste Kirby-Auftritt ist das Spiel ebenfalls und birgt nicht nur durch die neuen Fähigkeiten wesentlich mehr Spielvariationsmöglichkeiten. Auch König Dedede ist hier nicht der Hauptgegner, obwohl es zuerst den Anschein hat. In einigen späteren Spielen ist er sogar Kirbys Verbündeter und spielbar.

Oben: Kirby mit seinen Freunden Coo, Pitch, Rick, Gooey, Nago und Kine (v.l.n.r.); Unten: Sir Meta KnightGibt es noch mehr über Kirby selbst zu wissen? Kann er sprechen? Hat er Freunde?
Kirby kann sprechen, wenn auch zu sagen ist, dass er in den allermeisten Spielen alles andere als redselig ist. Eine Ausnahme ist beispielsweise das Spiel Kirby's Ghost Trap, in dem Kirby und auch seine Gegner ordentlich Sprüche klopfen. In Kirby's Star Stacker unterrichtet Kirby den Spieler über das Spielprinzip. Für seinen ersten Auftritt hatte Kirby die Spielanleitung "selbst verfasst". Bei allen genannten Spielen musste sich Kirby noch auf reine Texteinblendungen beschränken, doch seit 1999 leiht ihm Makiko Ōmoto ihre Stimme, erstmals im Kampfspiel Super Smash Bros.. Und Freunde hat Kirby auch, und zwar so einige. Viele von ihnen sind Tieren auf der Erde nachempfunden. Zu nennen wären Rick, der Hamster, Coo, die Eule, Kine, der Fisch, Nago, die Katze, Pitch, der kleine Vogel, und Chuchu, der Oktopus, wobei nur letztgenannte weiblich ist. Und dann gibt es auch noch den blauen Gooey, der in seinen Fähigkeiten Kirby ebenbürtig ist. Ebenfalls von Wichtigkeit ist der mysteriöse Schwertkämpfer Sir Meta Knight, der ohne seine Maske Kirby sehr ähnlich sieht, dessen Absichten aber sehr undurchsichtig sind. Es gäbe noch über viele weitere Figuren etwas zu erzählen, doch das würde hier den Rahmen sprengen.

Ob als Held im Spiel, im Zeichentrick oder im Comic - Kirby macht überall eine gute Figur Bisher war immer nur von Jump'n'Run-Spielen die Rede, tritt Kirby auch noch woanders auf?
Wenn es im Vergleich zu einigen anderen Spieleserien nicht soo viele sind, so ist seit 1992 fast jedes Jahr mindestens ein neues Kirby-Spiel für eine Nintendo-Konsole erschienen. Das sind aber nicht nur Jump'n'Runs, sondern nicht selten wurden schon altbekannte Genres wie Flipperautomat, Golf oder Puzzle mit Kirby verbunden. Auch in Comics bzw. japanisch Manga hatte Kirby bereits sein Debüt, einige sind sogar auf Deutsch erschienen. 2001 betrat Kirby ein weiteres Medium - die Trickserien (jap. Anime) im Fernsehen. In genau 100 Folgen verkörpert Kirby den äußerlich unscheinbaren Helden. Handlungsmäßig orientiert sich Serie aber nur recht lose an den Vorlagen - es gibt zu den Spielen sowohl Gemeinsamkeiten als auch drastische Unterschiede. Sie wurde auch ins Deutsche übersetzt, leider verwendete man als Vorlage nicht die originale sondern die mit zum Teil starken Änderungen verbundene US-amerikanische Version.

Kirbys heutiges ErscheinungsbildSo, ich hoffe, dass ich euch einen kleinen Einblick in die Welt von Kirby geben konnte. Nun viel Spaß beim Stöbern auf dieser Seite. :-)

Bildquellen: Foto Masahiro Sakurai: N-Sider - Erstes Kirby-Artwork und Zeichentrickbild: Englische Wikipedia - König Dedede-, Meta Knight- und zweites Kirby-Artwork, Kirby und Freunde: Kirby's Rainbow Resort - Comicbild: Nintendo-Power.de